Yoga von der Krankenkasse – anerkannt zur Stressbewältigung

Immer wieder erhalte ich Anfragen von Frauen, die sich wünschen, in einer geschützten kleinen Gruppe Yoga zu üben. Sie möchten kein Verbiegen auf der Matte. Sie wollen einfach nur Stress reduzieren, sich entspannen und Energie bekommen.

Meistens haben sie von Ihrer Ärztin die Empfehlung bekommen, mit Yoga zu beginnen. Oft sind sie auch schon in Kursen in ihrem Fitness-Studio gewesen. Der dort angebotene Yoga war jedoch dermaßen anstrengend und hat letztlich auch wieder Stress ausgelöst.

Yoga ist nicht gleich Yoga. Du kannst heute wählen zwischen unglaublich vielen Angeboten. Allen gemeinsam ist das Wort, jedoch nicht die Wirkung. Deshalb schauen wir mal genauer hin.

💜 Was unterstützen die Krankenkassen und warum?

Es gibt so viele Ausrichtungen, dass ich dir hier nur einige aufzählen mag:

Hatha-Yoga

Kundalili-Yoga

Ashthanga-Yoga

Karma-Yoga

Yin-Yoga

Power-Yoga

Vinyasa-Yoga

Alle diese Stile sind aus der Wurzel des Yoga entstanden. Dies ist die Idee, Körper und Geist zueinander zu bringen. Während jedoch der eine Stil den Fokus auf den Atem richtet, nimmt der andere die exakte Körperhaltung als wesentlichen Aspekt. Die eine Richtung stellt die fließende Bewegung in den Vordergrund, die andere das statische Verweilen in einer Haltung (Asana).

Unser Gesundheitssystem orientiert sich bei Yoga daran, dass es für viele Menschen leicht anwendbar ist und zudem eine große Akzeptanz hat. Dies ist das klassische Hatha-Yoga. Hierin sind alle Aspekte vereint, die gut geübt werden können und umfassende Wirkung erzielt werden kann.

Asanas (die Körper-Übungen) und Pranayama (die Atem-Übungen) bringen den Geist so Schritt für Schritt mehr in die Ruhe und befähigen ihn zu meditativem Verweilen am Ende der Praxis.

Zudem muss ein Konzept erstellt werden, das ein*e gut ausgebildete Yoga-Lehrer*in ausarbeitet und bei der Prüfstelle für Prävention einreicht. Wenn alles stimmig ist, wird dann nach eingehender Begutachtung des Konzeptes und der vorgelegten Ausbildungs-Nachweise die Lehrkraft und der eingereichte Kurs zertifiziert.

Neu ist, dass auch einzelne Online-Angebote zertifiziert werden, sofern sie diesen Prüf-Prozess durchlaufen haben.

🧎‍♀️ Warum Yoga-Kurse nur für Frauen?

Kurse nur für Frauen bieten den Vorteil, sich komplett auf die Anatomie von Frauen beim Unterricht einzulassen. Auch der Umgang mit Stress ist bei Frauen ein anderer als bei dem männlichen Geschlecht. Die Symptomatik unterscheidet sich zwar nur leicht, aber die Ursachen sind definitiv anders.

Frauen, die zu mir ins Yoga kommen, haben oft das Gefühl für sich und ihren Körper verloren oder leben es zumindest nicht mehr. Die Familie ist ihnen sehr wichtig und sie geben oft für eine Zeit lang ihren Job und damit auch die Karriere auf. Kommt dann noch ein altes Trauma dazu, geht die Stressspirale schier grenzenlos nach unten. Vorstellungen von dem, wie sie zu sein haben, stehen da gern vor dem Erfüllen der eigenen Bedürfnisse. So geht Leben verloren, es bleibt oft nur das Funktionieren.

Zudem besteht bei vielen so eine Art latente Unzufriedenheit mit sich selbst und dem eigenen Körper. Sind die Kinder aus dem Haus, finden sie nur schwer wieder zu sich selbst und einen Sinn. Es sei denn, sie stecken dann wieder die ganze Energie in den Job, um nachzuholen. Letztere ähnelt den Stressoren der Männer.

Bei diesen sehe ich immer wieder den Fokus auf dem Leistungsgedanken im Beruf. Das „Sich vergleichen“ bezieht sich nicht – wie bei den meisten Frauen – auf ihren Körper. Das gibt es zwar auch, steht dennoch eher im Hintergrund. Schneller, höher, weiter und noch mehr Geld verdienen. Schließlich gilt es ja, den Lebensstandard zu sichern und sich etwas leisten können.

Dieses „sich etwas leisten können“ endet dann meistens in materiellen Dingen, die angeschafft werden.

So kann mit reinen Frauen- oder auch Männergruppen für alle Übenden eine gute Atmosphäre zur Entwicklung kreiert werden. Es geht hin zu mehr Fühlen, Wahrnehmen und Verändern im eigenen Rhythmus.

💜 Die Elemente in einem zertifizierten Yoga-Kurs

Für die Reduzierung von Anspannung und das Fördern der Entspannung im Alltag, sind leichte Abläufe und Haltungen, die Ruhe bringen, zielführend. Und genau das fällt am Anfang schwer. Die Aufmerksamkeit nur auf Körper und Atem zu richten, ist für den quirligen Geist zu Beginn eine große Herausforderung.

Aus meiner Praxis-Erfahrung kann ich dich jedoch beruhigen. Wenn du dich darauf einlässt, dass es zunächst holprig ist, kann sich die Ruhe ganz von selbst einstellen. Gute Führung und Begleitung vorausgesetzt, wird mit zunehmendem Üben wird der „Äffchen-Geist“ zu einem ganz annehmbaren Gesellen, der auch mal still sein und konzentriert bei sich bleiben kann.

Und da beginnt dann Yoga erst so richtig. Denn dort setzt Yoga an. Und je öfter du dann auf der Matte bist und Schritt für Schritt in deinem eigenen Tempo übst, umso mehr wirst du die Veränderung spüren. Dies geschieht bei der Praxis auf der Yoga-Matte und macht sich nach und nach in deinem Alltag bemerkbar.

🤩 Welche Wirkungen kann ich erwarten?

Grundsätzlich gilt: Erwarte nichts und werde reich beschenkt! Ganz nach einem Buch von einem meiner Lehrer, R. Sriram**, meint dies einfach nur, dass alles sich von selbst entwickelt, sobald wir uns darauf einlassen.

Was sich verändert, hängt auch davon ab, ob und wie du als Teilnehmer*in zuhause übst. Wer den Kurs einmal pro Woche „absolviert“ und sonst keine Energie in die Zeit für sich selbst steckt, weder Anregungen und Tipps umgesetzt noch zuhause übt, wird geringe Veränderungen erfahren.

Wenn du jedoch bewusst und präsent bist und verstehst, was Yoga ist, dann wirst du üben! Dann wird der Yoga zur Stressbewältigung einen Weg zeigen, der dich achtsam die Praxis spüren lässt, ohne ein „Programm abzuspulen“. Du wirst merken, wie sich deine Wahrnehmung auf der Matte und im Alltag verändert. Du wirst dich selbst wieder wichtig nehmen und deine Bedürfnisse erkennen.

Pausen, die du vielleicht früher nie gemacht hast, weil es für dich sinnlose Zeitverschwendung war, werden dir zum liebevollen Mit-Dir-Sein am Tag. Wenn dies geschieht, breitet Yoga seine Magie aus und lässt dich wieder leben, wie du es dir wünschst.

Mehr zu Yoga allgemein und was ich darunter verstehe, findest du hier im Beitrag vom 19:01.24 und bald in einem weiteren Blog-Artikel hier.

🕚 Wie lange dauert so ein Kurs und reicht der, um eine Veränderung zu spüren?

Nicht umsonst zahlt dir deine Krankenkasse eine Unterstützung für zwei Kurse pro Jahr. Diese Kurse bestehen aus 8, 10 oder 12 Kursterminen à 90 Minuten. In der Regel braucht es auch mehr als einen Kurs, um zu erfahren, was Yoga alles für dich tun kann.

Mache dir bewusst, dass du vielleicht bis heute dein Leben lang immer gerannt bist, voll unter Stress und mit wenig Achtsamkeit für dich selbst. Gut, es gab wahrscheinlich einige Urlaube. Diese füllen aber bei weitem nicht das Punkte-Konto auf, so dass du davon das Jahr über zehren und deine Zellen wieder aufladen kannst.

Schon nach wenigen Stunden kannst du aber sicher bemerken, wie dein Atem sich verändert. Du kannst ihn (und damit dich) wieder besser spüren. Das ist der erste wesentliche Schritt.

Also sieh es als Weg, den du gehst. Und du gehst ihn ohne Erwartung, aber mit einer klaren Absicht, vielleicht mit dieser: Du willst entspannter, freier, leichter leben. Du willst ein neues Lebensgefühl.

💱 Welche Kosten darf ich selbst tragen und wie läuft das ab?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen 80 % der Kurskosten. Demnach bleiben 20 % bei dir. Diese sind je nach Anbieter*in unterschiedlich. Entscheidend für den Gesamtbetrag dann, ob es 8, 10 oder 12 Kursstunden sind. Die 90 Minuten Unterricht können zwischen 12-20 Euro oder auch mehr betragen.

Meine Kurse kosten 15 Euro für 90 Minuten und haben eine Gesamtdauer von 12 Unterrichts-Einheiten. Aber das ist nur ein Beispiel für viele.

Der Ablauf ist ganz einfach und klar von den Kassen geregelt:

  💜 Du gehst auf dein Krankenkassen-Portal und wählst den Kurs aus,

       den du machen möchtest

  💜 Du wirst automatisch auf die Seite des*r Anbieter*in weitergeleitet

  💜 Dort buchst du den Kurs (bei mir einfach per Mail an meine Mail-Adresse)

  💜 Du erhältst eine Bestätigungsmail mit der Rechnung

  💜 Die Rechnung bezahlst du vorab

  💜 Am Ende des Kurses bekommst du eine Teilnahme-Bescheinigung, mit der du den Kurs

       bei deiner Krankenkasse zur Abrechnung einreichen kannst

Mein Fazit:   😍😍😍

Ich bin begeistert von dieser Möglichkeit, Yoga zu erfahren, ohne dafür ein Abo abschließen zu müssen. Zudem bietet es Menschen, die sich die Kurse sonst finanziell absparen müssten, eine gute Alternative zu den sonst recht günstigen Volkshochschul-Kursen. Ich unterrichte auch dort für zwei gemischte Gruppen, wobei die Atmosphäre in einem Yoga-Studio – wie auch in meiner Praxis – sich nicht vergleichen lässt.

Yoga darf sich in der Welt darüber viel mehr verbreiten und eine Energie des Friedens senden, die den Stress wandeln lässt.

** R. Sriram, Wünsche dir alles, erwarte nichts und werde reich beschenkt, GU, 3. Auflage 2014

1 Gedanke zu „Yoga von der Krankenkasse – anerkannt zur Stressbewältigung“

Schreibe einen Kommentar